von Katja Kunert
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10 Sept., 2023
Am 10.09.2023 war der 20. Welttag der Suizidprävention. „Selbstmord“ ist heute im Alltag immer noch die gängigere Bezeichnung für einen Suizid. Was damit verbunden ist, wird uns erst bewusst, wenn wir uns den Begriff genauer anschauen. Suizid ist demnach ein Mord an der eigenen Person, also schwingt in diesem Begriff mit, dass es eine verwerfliche Straftat ist. Tatsächlich werden in noch 20 Ländern weltweit Suizidversuche unter Strafe gestellt, anstatt den Betroffenen Hilfe anzubieten. Auch in den anderen Ländern der Welt steht es nicht gut um den Umgang mit Suiziden. Stigmatisierung und mangelnde Interventionen sind immer noch Alltag. Nur 28 Länder verfolgen eine nationale Suizidpräventionsstrategie und setzen damit politisch ein Zeichen, dass die Prävention und Reduktion von Suiziden für sie wichtig sind. In Deutschland sterben jährlich über 9.000 Menschen durch Suizid, Suizidversuche finden weitaus mehr statt. Suizide und Suizidhandlungen beeinflussen neben den Betroffenen selbst deren familiäres Umfeld, Freud*innen, Arbeitskolleg*innen oder Klassenkamerad*innen und viele weitere Personen. Das Thema ist aufgrund von Stigmata immer noch schwer anzusprechen und wird genauso wie psychische Erkrankungen oft verschwiegen und unter den Tisch gekehrt. Meiner Erfahrung nach wird auch innerhalb von Familien nicht offen darüber gesprochen, was die Auseinandersetzung mit dem Suizid und dessen Ursachen zusätzlich erschwert. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person einmal Suizid begeht, ist leider aber erhöht, wenn in der Familie bereits ein Suizid vorgefallen ist oder die Person selbst schon einen Suizidversuch hatte. Demnach ist es besonders wichtig auch als Angehörige*r nach einem Suizid(versuch) im eigenen persönlichen Umfeld Hilfe in Anspruch zu nehmen. Als Angehörige*r kann eine Psychotherapie, eine Beratung oder auch ein Krisentelefon Hilfe bieten. Darüber hinaus gibt es einige Angebote, die spezifisch auf Angehörige zugeschnitten sind: